Fallbeispiel Depression:
Herr K. war bisher ein engagierter, humorvoller, optimistischer Mensch gewesen. Das hat sich dann mit dem Umzug nach S. vor zwei Jahren sehr verändert. Dabei hatte sich die Lebensqualität nach dem Einzug der Familie in das größere Haus deutlich verbessert, aber Herr K. kann sich über nichts mehr richtig freuen und sieht zuerst die möglichen neuen Probleme.
Auch Dinge, die ihm früher Spaß gemacht haben, sind nun völlig in den Hintergrund getreten. Dafür habe er nun keine Zeit mehr, argumentiert er gegenüber seiner Frau. Früher hatte er aus seinen Touren mit dem Motorrad viel Freude gezogen, und auch seine Aktivitäten im Tennisverein hatten ihm viel gebracht. Dabei ist seine Umgebung eigentlich freundlich und verständnisvoll, aber er ist einfach nicht in der Lage, emotional auf diese Angebote zu reagieren.
Morgens wacht er nun zwei Stunden früher auf und wird von sorgenvollen Gedanken geplagt. Immer häufiger treten Konzentrationsschwierigkeiten auf. Bei beruflichen Besprechungen fällt es ihm schwer, die Aufmerksamkeit zu halten. Sehr schnell stellt sich eine Müdigkeit ein. Herr K. macht sich Vorwürfe, dass er nicht die notwendige Leistungsfähigkeit erbringen kann. Daraus hat er nun eine negative und pessimistische Zukunftsperspektive entwickelt.